"Wenn Sie die Art und Weise ändern, wie Sie die Dinge betrachten, ändern sich die Dinge, die Sie betrachten." (Max Planck) 
 

Wechseljahre und Achtsamkeit

Jede Frau erfährt sie früher oder später, die Jahre in der Mitte des Lebens vor und nach der letzten Blutung, in denen sich der Hormonhaushalt verändert und neu ausrichtet.


9 Millionen und mehr

Laut der Initiative "Wir sind 9 Millionen" erlebt ein Drittel der Frauen die Jahre des hormonellen Wandels beinah ohne Symptome, zwei Drittel leiden unter Beschwerden, wovon ein Drittel diese als "schwer" empfinden.

In Deutschland leben derzeit rund 9 Millionen prä-, peri- oder postmenopausale Frauen zwischen 40 und 55 Jahren. Diese Frauen sind eingebunden in Familien- und Arbeitsstrukturen, haben also Partner*innen, Eltern, Kinder, Freund*innen, Kolleg*innen, Chefinnen und Chefs, haben vielfältige Verantwortlichkeiten und Fürsorgeaufgaben zu leisten- will heißen: Die 9 Millionen Frauen existieren nicht singulär. Jede Frau lebt und wirkt in Systemen und Strukturen, so sind mehr Menschen indirekt durch die Wechseljahre betroffen und erleben die Jahre der tiefgreifenden Veränderungen mit.  

Nun ja, aber warum überhaupt lesen Sie auf dieser Webseite etwas über die Wechseljahre?

  • Weil Wechseljahresbeschwerden und Stress erwiesenermaßen zusammenhängen, sich sogar bedingen und verstärken können.
  • Weil Stressbewältigung durch Achtsamkeit, kurz MBSR (Mindfulness Based Stress Reduction) da ins Spiel kommt und einen entscheidenen Kontrapunkt setzt.
  • Und nicht zuletzt auch, um aufzuhören, die Wechseljahre zu tabuisieren, um die Sichtbarkeit von "mittelalten" Frauen zu erhöhen, und um einen kleinen Beitrag der Aufklärung zu leisten: Die Wechseljahre als das zu betrachten, was sie sind.




Hormonumstellung und Stressbelastung

Solange die Eierstöcke der Frau die Hormone Östrogen und Progesteron produzieren -also vor den Wechseljahren-, schützt das in der Regel vor einem zu hohen Spiegel an Stresshormonen. Ab dem 40. Lebensjahr etwa fahren die Eierstöcke der Frau die Produktion von Östrogen immer mehr zurück, bis sie mit der letzten Blutung -im statistischen Durchschnitt um das 52. Lebensjahr herum- endgültig zum Erliegen kommt. In dieser Zeit der Hormonumstellung springen die Nebennieren ein, um Östrogen und Progesteron für den Körper zur Verfügung zu stellen. Die Nebennieren sind auch der Ort, der für Stresshormone von zentraler Bedeutung ist: Cortisol beispielsweise ist wichtig für unseren Eiweiß-, Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel, und wird bei Stress zur Mobilisierung unserer Kraftreserven benötigt. Wenn wir jedoch unter einer dauerhaften, intensiven Stressbelastung stehen, erschöpft sich die Nebenniere. Daher gilt es, diese in den Wechseljahren zu unterstützen und unsere Stressbelastung in Grenzen zu halten.

Wir Frauen in der Mitte des Lebens sollten also ganz besonders gut für uns sorgen.



Stress und Hormone

Stress ist Teil unseres Lebens und meint ganz allgemein die Beanspruchung des Körpers durch Stressoren -Reize-, worauf eine Reaktion erfolgt, mit der sich der Körper an die Beanspruchungssituation anzupassen versucht.

Der sog. "Distress" führt zu Anspannung im Körper, Hormone und Neurotransmitter wie Adrenalin, Noradrenalin, Cortisol werden ausgeschüttet, um uns für eine Flucht- oder Kampfsituation zu rüsten- was überlebenswichtig sein kann. 

Stress wird dann schädlich für unseren Organismus, wenn Erholungsphasen nicht mehr oder in nicht ausreichendem Maße gegeben sind oder die Intensität der Belastung zu hoch ist- also vor allem wenn der Cortisolspiegel nicht mehr absinkt. So bleiben zuerst unsere Aufmerksamkeit sowie unsere Leistungsfähigkeit auf der Strecke; später chronifiziert sich der Stress, sodass er unseren Stoffwechsel und unsere Abwehr (Immunsystem) stark beeinträchtigt. Die Folgen sind verzögerte, verkomplizierte Heilungsverläufe, erhöhte Infektneigung und verstärkte Anfälligkeit für Stoffwechsel- und Autoimmunkrankheiten (z. B. Diabetes), Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen und Entzündungsreaktionen bis hin zu Zellmutationen. 



 

Wechseljahresbeschwerden und Stressbewältigung

In der "Rushhour des Lebens" verdichten und verändern sich unsere Aufgaben (z. B. Pflege von Angehörigen, Transformationsprozesse in der Arbeitswelt) und natürlicherweise schärft sich unser Blick auf den Status quo und die zweite Lebenshälfte. Wir werden uns oft dann erst unserer Sterblichkeit bewusst, wenn wir bemerken, dass sich unser Körper verändert, wir uns von der Jugend verabschieden müssen, unsere Kräfte schneller erschöpft sind, und wir bestimmte Dinge auf eine andere, neue Weise wahrnehmen. Dies kann schon mal zu Verunsicherung, also Stress, führen. Zudem leiden zwei Drittel der Frauen ohnehin unter mehr oder minder starken Wechseljahresbeschwerden, die durch hormonelle Schwankungen und Veränderungen ausgelöst werden (um nur einige zu nennen: Hitzewallungen, Schlafstörungen, innere Unruhe und Ängste, Reizbarkeit, Bluthochdruck, Konzentrationsstörungen, Heißhungerattacken, Kopfschmerzen)- dies verursacht ebenso eine erhöhte Cortisolausschüttung -Stress-, was wiederum Wechseljahresbeschwerden beeinflusst und verstärkt.

Was kann Frau also tun, um Stress in den Wechseljahren zu bewältigen?

Achtsamkeitsübungen, die in einem MBSR Kurs systematisch erlernt werden, beugen erwiesenermaßen stressbedingten Symptomen und Folgeerkrankungen vor.

  • In einem MBSR Kurs lernen Sie, Ihre Grenzen zu achten und Ressourcen zu stärken.
  • Sie üben, Ihre Körperlichkeit und Ihr gesamtes Wesen wohlwollend, neugierig und offen wahrzunehmen, was Ihnen eine selbstfürsorgliche, wertschätzende Haltung ermöglicht. 
  • Sie lernen verschiedene Entspannungswege und Arten der Meditation kennen und üben, diese in Ihren Alltag einzubauen.
  • Sie erkennen überhaupt erst Ihre Stressauslöser und lernen, wie Sie ihnen anders begegnen oder ganz aus dem Weg gehen können.
  • Sie erfahren, wie viele Optionen, Gelegenheiten und Chancen Ihnen das Leben bietet- und welch' Glück im Älterwerden steckt, wenn wir es annehmen und nähren!

Jahre des Wandels gestalten: achtsam älter werden

Wenn wir die Wechseljahre als Zeit des Wandels annehmen üben und den körperlichen wie geistigen Veränderungsprozessen mit Achtsamkeit begegnen, dann lindern wir so auch die oft leidvolleren, beschwerlichen Symptome in dieser Zeit.

Und gewinnen zugleich eine große Offenheit für das, was die zweite Lebenshälfte für uns bereithält.

Gern stehe ich Ihnen mit meinem Kursangebot zur Verfügung.

Für Fragen nach individuellen Achtsamkeitsangeboten, z. B. Einzelkursen, nehmen Sie hier Kontakt zu mir auf.

 

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